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Wirtschaftliche Anforderungen – Theater müssen sich neu vermarkten

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Gelingt die Vermarktung, können Theater angespannte wirtschaftliche Situationen zumindest teilweise lösen.

Bereits seit Jahrzehnten sehen sich die Theater in Deutschland einem großen finanziellen Druck ausgesetzt. Staatliche Angebote werden durch hohe Zuschüsse am Leben erhalten. Kleinere Häuser greifen in der Regel auf einen Förderkreis zurück, der ihnen die für die Fortführung des Spielbetriebs notwendigen Mittel beschafft. Eine gelungene Vermarktung kann diese gespannte Situation zumindest teilweise lösen.

Viele Häuser rechnen sich nicht

Tatsächlich sieht die finanzielle Situation eines Theaters in der Regel düster aus. In der Vergangenheit wurde oft der Versuch unternommen, die Wirtschaftlichkeit eines Spielhauses zu berechnen. Verfügt ein Theater etwa über 100 Sitze und könnte von zehn Angestellten geleitet werden, die im Jahr rund 50.000 Euro an Lohnkosten mit sich bringen, so reichen die Einnahmen bei Leibe nicht aus, um schwarze Zahlen schreiben zu können. Bei durchschnittlich vier Vorstellungen in der Woche, die rund zwei bis drei Monate laufen, müsste der Preis pro Karte auf rund 50 Euro erhöht werden. Aktuell sind viele Theater nicht dazu in der Lage, ihre Karten für mehr als 15 Euro zu verkaufen. Zumeist können nicht mehr als 40 Prozent der Einnahmen über den Verkauf von Tickets generiert werden.

Ein gekonntes Marketing beginnt dadurch bereits beim Druck der Werbeprodukte. Im Internet bietet sich inzwischen die Möglichkeit, auch als Laie Karten zu verschiedenen Anlässen selbst zu gestalten. Dank zahlreicher Vorlagen ist dabei auch ohne eigene Vorkenntnisse eine professionelle Arbeit möglich. Weitere Informationen sind zu finden unter Meine-Kartenmanufaktur.de – Kreative Karten gestalten. Theater könnten auf diese Weise günstig auf die eigenen Angebote aufmerksam machen. Hinzu kommt die ebenfalls im Druck erstellte Plakatwerbung, welche für die meisten Häuser eine wichtige Rolle spielt.

Popularität ist keine Selbstverständlichkeit

In diesen Tagen gelingt es längst nicht jedem Theater, zu großer Popularität zu finden. Zu klein ist die Zielgruppe derer, die sich regelmäßig für den Besuch entscheiden. Öffentliche Aufmerksamkeit fällt aus diesem Grund den großen Häusern zu, wie etwa dem deutschen Theater in Berlin. Die vielen kleinen Häuser, die sich ebenfalls um die Gunst der Zuschauer bemühen, streifen in der Regel unter dem Radar hindurch. In Form von Zeitungsartikeln oder gar Fernsehberichten können sie deshalb nur selten auf die Verbreitung ihrer aktuellen Vorstellungen hoffen. Dadurch erhöhen sich wiederum die Selbstkosten, die im Bereich des Marketings gestemmt werden müssen.

Autorentheater als Chance?

Immer mehr große Schauspielhäuser in Deutschland gehen in diesen Tagen zum Autorentheater über. So entschied sich etwa das renommierte Staatstheater in Stuttgart dafür, hier den eigenen Schwerpunkt zu verschieben. Von nun an sind es nicht mehr die großen Klassiker, welche die Gäste in den Saal locken sollen. Mit einem neuen Intendanten wagt sich die Gruppe weit in den Bereich der modernen Literatur vor. Andere Beispiele in Deutschland haben bereits gezeigt, dass es auf diese Weise möglich sein kann, noch mehr Menschen zu erreichen.

Eine wichtige Einnahmequelle stellen nach wie vor die Schülergruppen dar, die regelmäßig den Weg bis in die Theater auf sich nehmen. Für diesen Zweck werden Stücke eigens einstudiert, die als Lektüre im Unterricht oder der Abschlussprüfung vorgesehen sind. Kaum einem großen Theater gelingt es, sich von dieser zusätzlichen Einnahmequelle zu lösen, die doch sehr aufgesetzt zu wirken droht.

Autor: performanceliebe

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